2 Tages Trip London (04.10. – 05.10.15)
Sonntag, 04.10.15 GAMEDAY
Am Sonntag, 04.10.15 war es endlich soweit. Gameday…mein erstes NFL Spiel live, und das im Wembley Stadion. Nach mehreren Rhine Fire Seasons Anfang 2000 mit tollen Erlebnissen sollte es nun eine Numer größer sein. Vor dem Großereignis der #1 auf meiner Bucket List (ein Packers Game im Lambeau Field) reichten als Einstimmung die Miami Dolphins vs New Jets.
Alles war kurzfristig geplant…und alles lief wie üblich “easy going” ab. Flug mit Ryanair für 70 €, Ticket für das Spiel bei Ticketmaster für 100 € und das Hotel via Expedia für 50€.
Um 4:15 Uhr morgens Abfahrt Richtung Frankfurt Hahn, für die 80 km brauchte ich knappe 50 Minuten, Kaffee war mit an Bord. Den Parkplatz direkt am Eingang vom Flughafengelände hatte ich vorher schon via Internet gebucht…3,99 € am Tag. Pünktlich um 06:30 Uhr hob dann der Flieger ab, um dann um 06:50 in London Stanstedt zu landen. Der Flughafen liegt zwar 45 km außerhalb von London, die Verbindungen in die Innenstadt sind aber top.
Der Stanstedt Express fährt alle 15 Min, braucht 45 min und kostet hin und zurück ca 40€. Ich hab mich für Terravison entschieden, ein Bustransfer…der zwar ca. 1 Stunde braucht, halbstündig fährt, aber nur die Hälfte kostet. Abfahrtszeit war erst gegen 08:00 Uhr Ortszeit…ich hatte mir genüged Puffer bei der Online-Terminbuchung gelassen, um einer evtl. Flugverspätung vorzubeugen.
Ankunft an der Liverpool Street Station war gegen 09:00 Uhr….von dort aus, hieß es erst einmal orientieren. An irgendeinem Stand am Bahnhof einen kostenlosen Stadtplan besorgt, bei Mäckes einen Kaffee geholt und tief Luft geholt.
Ich war in London. Mit dem Stadtplan in der Hand, mehreren Nachfragen in Geschäften und bei Passanten hab ich es dann zu Fuß nach etwas über einer Stunde zum “City View Hotel” geschafft. Dieses Hotel sieht von außen her ziemlich gewöhnungsbedürftig aus…und hat von innen gehalten, was es von außen versprach. Aber Hotels in London sind extrem teuer…und dies hat nur 36 £ (ca. 50€) incl. Frühstück gekostet. Für eine Nacht sollte es reichen
Obwohl Einchecken erst ab 13:00 Uhr möglich war, konnte ich freundlicherweise meinen Rucksack schon ins Zimmer bringen…sauber gemacht wurde es erst später. Was heißt hier Zimmer? Untergebracht im zweiten Stock des Nebengebäudes war es etwas größer als mein Badezimmer zuhause, ausgestattet mit einem (guten) Bett, einem Kühlschrank und TV und einem relativ kleinen Bad mit Dusche reichte es mir vollkommen. Das “Fenster” bot einen fabelhaften Ausblick auf die “Brickwall” der nahegelegenen Metrostation, was soll´s. Das Zimmer machte einen sauberen Eindruck….auf jeden Fall besser als die Bruchbude in Paris, aber immer noch kein Vergleich zum excellenten Hotel Victoria in Rom. Außerdem wollte ich Football und London sehen und keinen zauberhaft romantischen Abend in einem Londoner Hotel verbringen.
Um 11:00 Uhr machte ich mich dann auf Richtung Wembley Stadion. Direkt neben dem Hoteleingang liegt die Metrostation Bethnal Green, und dank der Hilfe einer sehr freundlichen Metroangestellten hatte ich schnell das richtige Tagesticket nach Wembley für 11 £ (Zone 4) und einen Routenplaner in der Tasche. Nächste Metrostation war….Liverpool Street Station. Toll, über eine Stunde umsonst gelaufen…hätte ja auch die Metro nehmen können. Ich liebe das Leben. Umsteigen in der “Bond Station”…und hier füllte sich die Metro langsam mit NFL Fans aus den unterschiedlichsten Ländern. Nicht nur Dolphins und Jets Fans waren angereist, Jerseys aller NFL Vereine waren verteten: Patriots, Vikings, Raiders, Packers, 49ers…und ich mit meinem Rhine Fire Jersey mittendrin und nicht nur dabei.
Gegen 11:30 war dann Ankunft in Wembley. Von der Metro Station führt eine große, breite Brücke direkt zum Stadion…eigentlich der einzige Zugangsweg. Schon hier ließ sich die Dimension des Stadions erkennen. Je näher man kam, umso beindruckender wirkte das Gebäude.
Das Drumherum am Stadion war vergleichbar mit den NFL Europe Spielen…nur NFL mäßig eine Dimension größer. Viele Stände, Infos, Events, Freßläden…man konnte sich dort stundenlang aufhalten und wurde gut unterhalten. Mein erster Weg führte mich aber direkt zum Ticketmaster Büro am Stadion, um dort mein online erworbenes Ticket abzuholen. Alles lief wie immer “smooth and easy”.
Um 13:30 dann ab ins Stadion. Was von außen schon mehr als beeindruckend war, setzt sich von innen fort. Ein gewaltiges Stadion, einfache Wege, super Sitzgelegenheiten. Obwohl mein Ticket ein Last-Minute Einkauf war, war der Sitzplatz absolut in Ordnung mit einer tollen Sicht. Unterstützt wurde diese durch zwei riesige Videoleinwände….man konnte also nichts verpassen.
Pregame Routine, Pregameshow, National Anthem USA and United Kingdom live gesungen….alles, wie man es von den NFL Übertragungen her kannte. Gänsehautfeeling pur.
Das Spiel selber…naja, ging so. Dolphins hatte nie eine Chance und Ryan Tannenhill war grottenschlecht. Greg Jennings wird wohl bei jedem Spielzug gedacht haben: Wäre ich vor zwei Jahren mal nicht dem großen Geld hinterhergejagt, sondern in Green Bay geblieben. Dort würde ich jetzt als Top Receiver die Bälle vom besten QB aller Zeiten fangen und nicht versuchen, den Gurken von Tannenhill hinterherzusehen.
Trotz eines einseitigen Spiels war es eine großartige und vor allem friedliche Stimmung unter den 83 596 Zuschauern.
Spielende war gegen 18:00 Uhr….und ich hatte Zeit ohne Ende, um die Eindrücke zu verarbeiten, gemütlich um das Stadion zu laufen, Photos zu machen…einfach das Spiel ausklingen lassen. Irgendwann sortierte ich mich in den Strom der abwandernden Zuschauer ein, um zur Metro Station zu gehen. Alles lief geordnet, ruhig, koordiniert ab…kein Streß, kein Gedränge, kein Stau. Der Heimweg zum Hotel gestaltete sich genauso problemlos wie der Hinweg. Neben dem Hotel gibt es einen kleine, relativ günstigen Supermarkt. Da noch kurz eingekauft, aufs Zimmer zurückgezogen, Tablet angemacht und per NFL Gamepass das Packers Game gegen die 49ers gesehen (WiFi Verbindung war optimal).
Der perfekte Abschluß eines großartigen Tages
London Tag 2 (05.10.15)
07:30 aufstehen, die übliche Morgengymnastik und ab zum Frühstück….englisches Frühstück. Bevor ich mich aber mit wabbeligem Toastbrot vollstopfe, habe ich schnell nebenan im Supermarkt frische, warme Vollkornbrötchen gekauft. Das Frühstück reichte aus, um eine vernünftige Grundlage für die nächsten Stunden zu schaffen. Rühreier, baked beans….von den fettigen Sausages morgens um 08:00 Uhr habe ich die Finger gelassen.
Fit für den Tag, geduscht, die Sachen gepackt, ausgecheckt machte ich mich auf den Weg. Nochmals 5 £ in ein Metroticket investiert…und auf gings Richtung Westminster Abbey. Mehrere Dinge lernt der First Time Londoner am Montagmorgen sofort:
1. Die Metro ist voll, aber richtig voll.
2. In London gibt es auch Leute, die es versäumen, morgens zu duschen
3. Die Londoner sind in der Lage, in der Metro ihre Zeitung sogar beidhändig im Stehen zu lesen. Warum? Sie können in der Metro nicht umfallen (siehe Punkt 1)
4. Vergesse nie, einen Regenschirm einzupacken, wenn du nach London fliegst.
Von Westminster Abbey, Big Ben (ich dachte, der wäre lauter) und dem London Eye ging es dann bei Dauernieselregen die Victoria Street entlang zum Buckingham Palast. Irgendwie häßlich, das Teil…würd ich nicht einziehen. Von dort aus zu Fuß “The Mall” entlang bis zum Trafalgar Square, Lord Nelson ansehen und wieder zurück zum Westminster Abbey. Diesmal aber eine etwas andere Route, über die “Whitehall”, die mich auch an der streng bewachten Downing Street vorbei führte.
Von hier aus ging es dann die Themse entlang die 3 Meilen (mit kleinem Abstecher zur St. Pauls´ Cathedral) bis zur Tower Bridge und dem London Tower. Dort eine Stunde verweilt und dann zu Fuß zur Liverpool Street Station.
Mit dem Stadtplan in der Hand bin ich durch Zufall zum Laedenhall Market gekommen, eine extrem schöne Umgebung. Dort ein Espresso für 1,60 £ getrunken…und dann entspannt um 17:00 Uhr mit dem Bus nach London Standstedt. Bedingt durch den Feierabendverkehr benötigte dieser zwar 1,5 Stunden…aber es gab mir die Möglichkeit, London noch etwas zu sehen…und zu schlafen.
Pünktlich um 20:30 Uhr ging es dann zurück nach Frankfurt Hahn, Landung war um 22:50. Shuttle Service zum Auto, 45 Min nach Mainz….ein toller Trip ging damit zu Ende