7 Tage Nilkreuzfahrt / 2 Tage Gizeh (Kairo) / 4 Tage Badeurlaub (6.12. – 20.12.18)
Nilkreuzfahrt (6.12. – 13.12.18)
Der Flug von Frankfurt nach Hugharda war unspektakulär (7:45 – 13:15). Nervig war nur, daß es bei SunExpress noch nicht einmal einen Kaffee oder Wasser umsonst bekam…sogar dafür mußte man zahlen.
Um 14:30 war Abfahrt von Hugharda Richtung Luxor in einem großen, komfortablen Reisebus. Nach 4,5 h anstrengender Fahrt erreichten wir die Schiffsanlegestellen in Luxor. Noch während der Fahrt wurden wir (nach welchen Kriterien auch immer) den einzelnen Schiffen zugeteilt.

Meins war die „Nile Crown II“. Ich hatte keine Vorstellung von dem, was mich erwartet…und wurde daher positiv überrascht. Die Optik und Ausstattung des Schiffs…sehr schön, orientalisch.
Die Kabine: top. Alle Kabinen sind Außenkabinen mit großer Tür. Meine Kabine lag im Bug, also relativ weit vorne. Wie sich herausstellte, hatte ich großes Glück. Andere Mitreisende, die ihre Kabine im Heck hatten, berichteten von schlaflosen Nächten, da ihre Kabine in der Nähe des Schiffsmotors lag, der 24/7 lief.
Nach der Ankunft gab es eine kurze Begrüßung durch den Reiseleiter Mahmud, dann ging es direkt zum Abendessen.
Großer, angenehmer Speisesaal mit tollem Büffet. Sauber, ordentlich, sehr gutes Essen. Fleisch, Fisch, Gemüse, Salat und typisch arabischer, süßer Nachtisch. Auch das Frühstücksbüffet war, wie das Abendessen, sehr umfangreich. Fleisch, auf Wunsch zubereitetes Omelette, viele verschiedene Brotsorten, Käse, Wurst…alles abwechslungsreich und vor allem lecker.
Das Essen war die ganze Nilkreuzfahrt über von gleichbleibend hoher Qualität, es gab nie etwas zu beanstanden.
Unser Reiseleiter Mahmud stellte am nächsten Morgen dann das Programm, welches etwas umgestellt wurde, für die nächsten Tage vor und erwies sich direkt als Verkaufstalent. Neben dem ursprünglichen Ausflugspaket für 199€ pries er die zubuchbaren Ausflüge so spannend an, daß ich direkt drei zusätzlich Ausflüge mit buchte (Abu Simbel und Nubiendorf für 119€, Karnak bei Nacht für 39 €)
Hier der Ablauf:

Ausflüge
Zu den einzelnen Tempeln, Monumenten und Bauwerken gibt es ausreichend Informationen im Internet…Goggle hilft.
Primär soll es hier um die Organisation der gebuchten Touren gehen…und um die Problematik des Ausflugpaketes und auch die Verkaufstaktik unseres Reiseleiters.
Die Touren waren alle erstklassig organisiert, die Abfahrten pünktlich, die Transportmittel sauber. Auf den Busfahrten konnte man sich immer mit frischem Wasser (2 Flaschen 1€) beim Busfahrer versorgen.
Aber…“Yalla, Yalla“ wurde zu einem geflügelten Wort. Wir wurden regelrecht durch die Sehenswürdigkeiten und Tempelanlagen gescheucht. Alleine für den Karnak Tempel bräuchte man mehrere Stunden…aber dafür war keine Zeit.
Das Ausflugsprogramm war so geplant, daß man immer rechtzeitig zum Mittag- oder Abendessen zurück auf dem Schiff war. Dies setzte den Besichtigungen ganz starre Zeitgrenzen…etwas, was mir überhaupt nicht gefallen hat.
Desweiteren wurden wir während dreier Ausflüge zu Verkaufsveranstaltungen gekarrt…ein absolutes No Go, zumal diese nicht auf freiwilliger Basis stattfanden. Nach der viel zu kurzen Besichtigung des Karnak Tempels wurde wir, ohne das wir gefragt wurden, in eine Papyrus-Werkstatt gefahren. Dort erklärte man uns in 10 Minuten, wie das Papyruspapier hergestellt wurde, dann versuchte man uns 30 Minuten lang, Gemälde auf Papyrus zu verkaufen. Die Zeit hätte ich lieber im Tempel verbracht.
Gleiches passierte am nächsten Tag:
Direkt nach dem Frühstück fuhren wir ins Tal der Könige. Die Besichtigung von 3 Gräbern war im Eintrittspreis enthalten, Photographiererlaubnis kostete 15€ extra. Aber auch hier war der Aufenthalt viel zu kurz. Man hatte keine Zeit, die Gräber und deren unfassbaren Gemälde in Ruhe zu besichtigen.
Es wurde eine Deadline ausgegeben, an der man sich am Sammelpunkt einzufinden hatte…und von dort aus ging es (ungefragt) in eine Steinwerkstatt. Eine megapeinliche Vorführung der „Handwerkskünste“ gefolgt von einem 45 minütigen Aufenthalt in einem Verkaufsraum…verlorene, verschwendete Zeit.
Somit war auch die anschließende Besichtigung des Hatschepsuthtempels stark eingeschränkt…denn schließlich mußten wir ja pünktlich zum Mittagessen zurück auf dem Schiff sein.
Der Ausflug zum Assuanstausee gestaltete sich ähnlich.
Frühstück war diesmal schon um 6 Uhr, da die Abfahrt für 7 Uhr festgelegt war. Nach Fahrt über die alte Staumauer und vielen Informationen von unserem Reiseleiter erreichten wir nach 45 Minuten die neue Staumauer, die einen beeindruckenden Blick auf den Nil unterhalb der Mauer bot. Links der Stausee, rechts der Nil…einfach grandios.

Mit einem Motorboot fuhren wir dann zum Philae- oder Isistempel. Wieder gab es viele interessante Infos über den Tempel und seine Geschichte. Wie auch der Ramsestempel mußte auch der Isis-Tempel vor dem Assuan Stausee gerettet und neu aufgebaut werden.
Eine 40 minütige Fellukenfahrt rundeten diesen fast perfekten Vormittag ab…wenn wir nicht wieder zu einer Verkaufsveranstaltung gekarrt worden wären. Diesmal ging es in eine Parfümwerkstatt, wo versucht wurde, uns Parfümessenzen zu verkaufen. Einfach ätzend, unmöglich und nicht tragbar.
Der nachmittägliche Ausflug zum Nubiendorf (zugebucht im Paket mit Abu Simbel) entschädigte dann für Einiges…aber nicht für Alles.
Um 14:30 startete die wunderschöne, 1h dauernde, Motorbootfahrt um die Elephantinen Insel herum. In dem Dorf angekommen, gingen wir in ein recht großes Haus, in dem mehrere Generationen einer Familie unter einem Dach lebten. Dort wurden wir zum Tee eingeladen, es gab Shisha, Infos, Krokodile. Insgesamt alles sehr angenehm, ruhig, relaxed, keine Hetzerei.
Denn langsam fehlt der Plan: was habe ich gestern gesehen, was vorgestern…welcher Tempel war nochmal was? Daher war das Nubiendorf eine wahrhafte Oase mit wirklich bleibender Erinnerung. Keine Hieroglyphen, keine Pharaonen, sondern leckeren Tee in einer tollen Umgebung. Dieser Ausflug ist mehr als empfehlenswert.
Abu Simbel
Der letzte große (hinzugebuchte) Ausflug führte uns nach Abu Simbel, zum Tempel von Ramses II.
Hier hieß es 3:45 aufstehen, schnell ´ne Tasse Kaffee reinschieben und aufsitzen. Um 4:30 war Abfahrt…3,5 Stunden durch die nubische Wüste.

Steht man dann endlich vor dem Tempel, wird man erschlagen. Die Statuen am Eingang sind wirklich kolossal, der Tempel selber: voll mit Hieroglyphen und Zeichnungen. Ich fühle mich bei so etwas schnell gesättigt, vergleichbar mit dem vatikanischen Museum. Irgendwann verliert man die Lust, sich die Darstellungen genauer anzusehen, auf die Kleinigkeiten zu achten, sich mit den Informationen auseinander zu setzen. Alles verschwimmt und wirkt gleich.
Daher war der Tempel von Ramses´ Lieblingsfrau Nosfereti für mich viel interessanter. Die riesengroßen, wunderschönen Darstellungen im Inneren des Tempels waren geradezu einer Erholung für Auge und Verstand.
Haben sich die 100€ für den Ausflug gelohnt? Ich bin mir nicht schlüssig. Über 7 Stunden Autofahrt durch die Wüste für 2 Stunden Aufenthalt in Abu Simbel ist schon ein Brett. Positiv: Erst wenn man vor den Statuen am Eingang gestanden hat, kann man das Ausmaß der ursprünglichen Arbeit, aber auch den unglaublichen Aufwand der Versetzung des Tempels richtig einschätzen. Auch der Tempel der Nosfereti…eine Augenweide.
Negativ: Die Übersättigung mit Hieroglyphen, die schlechte Beleuchtung im Haupttempel und das Photographierverbot im Inneren.
Aber alles in Allem —> Man muß es gesehen haben!!!
Die letzte Station dieser absolut grandiosen Nilfahrt war in Luxor die Light Show im Karnak Tempel. Genau hier offenbarte sich die Abzocke der „geführten“ Touren.
Die Fahrt von der Anlegestelle zum Tempel…gerade mal 8 km. Eintrittspreis 5€. Bezahlt haben wir aber für dieses „Gesamtpaket“ 39 €…das grenzt schon an Wucher. Zumal mich diese Lightshow im Gegensatz zu den Anpreisungen des Reiseleiters nicht umgehauen hat.
Für 5€ ganz o.k…aber nicht für 39 €.
Hat sich die Nilkreuzfahrt gelohnt? Auf jeden Fall. Die Fahrt auf dem Nil war ein großartiges Erlebnis. Das ruhige Dahingleiten, die unfassbar schöne Aussicht…genau, wie ich es mir vorgestellt habe
Zum ersten Mal Kontakt zu haben mit diesen beeindruckenden Bauwerken, mit diesen unglaublichen Säulen und Statuen, mit dieser Masse an Hieroglyphen, mit der Geschichte, brachte Gänsehaut und pures Staunen.
Kairo 14.12. – 15.12.
Die Organisation war, wie bisher, einfach perfekt. Der Transport von Luxor zum Flughafen, der Flug nach Kairo, Ankunft in Kairo gegen 13 Uhr, Abholung vom Guide…alles verlief reibungslos und pünktlich.
Geplant war laut Ausschreibung den Nachmittag zur freien Verfügung und am nächsten Morgen der Besuch der Pyramiden und der Sphinx.
Aber wie schon auf der Nilkreuzfahrt stand auch dieser Kurztrip unter dem Gesichtspunkt: VERKAUFEN.
Auf der Fahrt (wie wir dachten zum Hotel) teilte uns der Guide mit, daß wir sofort zu den Pyramiden und der Sphinx fahren. Gleichzeitig versuchte er unserer Gruppe ziemlich nervend für den nächsten (freien) Tag eine geführte Tour zu verkaufen: Das ägyptische Nationalmuseum mit anschließendem Basar Besuch für 85€. Die Resonanz unter den 12 Teilnehmern: Genervtes Verneinen des Angebots….und der Guide war sichtlich geschockt.
Trotz des allgemeinen Unmuts ging es also zu den Pyramiden…und hier wiederholte sich die Problematik der Nilkreuzfahrt.
Es tat sich ein wie so oft während dieser Reise ein großer Zwiespalt auf: Auf der einen Seite das Monument, welches man sein Leben lang schon immer sehen wollte, auf der anderen Seite der (innerliche) Ärger, weil man diesen Moment aufgrund des m.E. absolut nicht notwendigen, aus Geldsucht produzierten Zeitdrucks nicht genießen konnte. Ich hätte Stunden an den Pyramiden verbringen können, die Einzigartigkeit in Ruhe in mich aufsaugen können…aber schon hieß es wieder „Yalla, Yalla“ : Wir müssen uns beeilen, damit wir rechtzeitig zu der Sphinx kommen, bevor der Eingang (um 16:30) geschlossen wird.
Die fehlende Eigenständigkeit der Zeiteinteilung hat es aber nicht geschafft, diesen Moment, wenn man vor den Pyramiden steht, zu zerstören. Ein Eindruck für die Ewigkeit….
Die Sphinx hat mich nicht so zerrissen, optisch ist sie für mich nicht das Highlight dieser Reise gewesen. Das der Guide noch nicht einmal wußte, das Obelix für die abgebrochene Nase verantwortlich ist…das war dann noch zu verschmerzen.

Nach dem inkludierten Abendessen wurden wir dann zu unserem 5-Sterne Hotel gefahren…6 Paare in Le Meridien Pyramids Hotel, und ich als Einzelperson in das 500 Meter entfernte Steigenberger Hotel. Beide Hotels waren absolute Spitzenklasse und boten einen phantastischen Ausblick auf die Pyramiden.
Den nächsten Tag verbrachten wir in Eigenregie. Wir verabredeten uns, mit einem Kleinbus zum ägytischen Nationalmuseum zu fahren. Mit Busfahrt und Eintrittsticket inkl. lagen wir bei 20€/Person. Vom Besuch eines Bazars oder Souks wurde uns sowieso aufgrund der Sicherheitslage abgeraten.
Das Museum…naja. Man wird bombardiert mit Kultur und Geschichte. Riesenstatuen, Sarkphage wohin das Auge reicht…aber alles ziemlich lieblos zusammengestellt, Informationen an den Ausstellungsstücken: megaschlecht und uninspiriert. Die Schätze des Tut-Ench-Amun in einem häßlichen Nebenraum (incl. Fotographierverbot in diesem Raum), die Goldmaske in einem schäbigen Glaskasten mit Holzrahmen. Insgesamt wirkte das Museum auf mich alt und verkommenen und erweckte den Eindruck, als ob das Interesse der Ägypter an ihrer eigenen Kultur und Geschichte nur rudimentär ist. Highlight war für mich der Raum mit den Mumien der Pharaonen….unfaßbar, daß die alten Ägytper das Wissen und die Technik besassen, ihre Toten für so lange Zeit zu erhalten
Den Abend verbrachte ich entspannt im Hotel, mein Zimmer war eine Art Bungalow mit Vorgarten. Photos sortieren, im Internet surfen, Kaffee trinken…alles bei 20 Grad im Dezember auf der Terrasse…meine Welt.
Am nächste Morgen war dann der Rückflug nach Hurgharda. Alles lief, wie bisher, perfekt. Abholung vom Hotel, Flug, Transfer zum Hotel nach Hurgharda….alles ohne zeitverzögerung. Gegen 14 Uhr kamen wir im Hotel “LABRANDA Club Makadi” an und traten unseren 4 tägigen Badeurlaub an.
Badeurlaub(16.12. – 20.12.18)
Das Hotel Hotel LABRANDA Club / Makadi: Poolanlage riesig, die Zimmer sauber, hoteleigener Strand, das Essen hervorragend. Das Frühstücksbuffet unglaublich umfangreich, Mittagessen habe ich ausfallen lassen (kann es also nicht beurteilen), Büffet am Abend abwechslungsreich, lecker.
Desweiteren hatte das Hotel neben dem eigentlichen Saal noch fünf weitere Restaurants, die aber kaum frequentiert wurden.
Das orientalisches Grillrestaurant, das kubanische und das Rock’n’Roll Burger House haben wir zu fünft ausprobiert und waren ausnahmslos begeistert.
Apropos zu fünft….während der Nilkreuzfahrt wurden allen Teilnehmer ein Sitzplatz im Speisesaal zugewiesen. Ich hatte das Glück, sechs sehr angenehme Tischpartner zu bekommen, die im Laufe des Urlaubs zu Freunden wurden.
Daniel und Andrea waren leider nur auf der Nilkreuzfahrt dabei, aber Jasmin und Jaqueline, Hoda und Sonja hatten Kairo mit gebucht und waren im gleichen Hotel untergebracht wie ich. Diese zufällig zusammengestellte Gruppe hat meinen Urlaub noch angenehmer gemacht….vielen Dank dafür!!!
Aus dem Badeurlaub bleiben zwei Tage in nachhaltiger Erinnerung.
Mein Schnuppertauchkurs
Ohne den Tag in Gänze zu beschreiben: 2 Tauchgänge an einem Riff in 10 Meter Tiefe waren für mich, der noch nie getaucht war, eine unglaublich tolle Erfahrung. Der Service auf dem Boot war super, beide Tauchlehrer sehr kompetent.
Zwar war die Einweisung auf dem Boot nicht das, was ich eigentlich erwartet habe…aber kurz und schmerzlos reicht aus. Angekommen am ersten Riff heißt es Klamotten anlegen, ab ins Wasser, Maske auf…und zum ersten Mal durch das Mundstück atmen. Was ich mir so schwierig vorgestellt hatte, ging reflexartig… man kann eh nicht anders.
Dann der erste Blick nach unten, 15 Meter glasklares Wasser bis zum Grund, Fische, die ich noch nie gesehen habe…in einer Farbenpracht, die einem den Mund offenstehen läßt (o.k., der war sowieso offen)…ein Moment für die Ewigkeit.
Nach einem kleinen Mittagssnack ging es dann mit der Yacht zu einem zweiten Riff. Diesmal konnte ich mich beim zweiten Tauchgang noch mehr auf die Umgebung konzentrieren, was alles noch eindrucksvoller machte. Gegen 16:15 ging es zurück zum Hotel…ein Tag, den ich nicht vergessen werde.
Am zweiten und dritten Tag habe ich zwei kurze Ausflüge unternommen. Die Stadtrundfahrt Hurgharda war ein einziges Ärgernis…auch hier wurden wir zu zwei Verkaufsveranstaltungen gezerrt. Ich hätte kotzen können oder dem Guide ob dieses Betrugs eine runterhauen können…aber aufgrund des Schnuppertauchens am Tag vorher ruhte ich noch in mir selbst.
Eine willkommene Abwechslung gegenüber der penetranten, ätzenden Verhaltensweise der Ägypter in freier Wildbahn, die einem in einer unvergleichlichen Aufdringlichkeit versuchen, jeden Scheiß zu verkaufen, war die Senzo Mall. Ein Einkaufszentrum, das wie eine Oase wirkt….kleine Geschäfte, in denen die Verkäufer angenehm zurückhaltend waren, ein riesiger Supermarkt, in dem man alles kaufen konnte, was einem „draußen“ zum doppelten Preis „angepriesen“ wird. 3 Stunden bummeln, gucken, Kaffee trinken…Erholung pur.
Der letzte Badetag sollte dann einer der Höhepunkte werden…und wurde ein gnadenloser Reinfall.

Gebucht im Hotel war ein Delphinwatching für 65€…mit garantierter Delphinsichtung. Los ging es morgens um 04:00 Uhr. Abfahrt mit dem Boot gegen 05:00 Uhr in der Nähe des Hotels…dann 2 Stunden mit der kleinen Yacht Richtung Sonnenaufgang. Plötzlich tauchte links die Silhouette der Moschee von Hurghada und dann der Hafen auf. Geil…2 Stunden rumtuckern für nix. 20 Minuten Autofahrt zum Hafen und dann mit dem Boot raus hätte es auch getan.
Naja, während einer weiteren Stunde Rumgurkerei (und einem kleinen Frühstück an Bord) erzählte uns der Guide, daß gestern bei der selben Tour eine Schule von 16 Delphinen gesichtet wurde, mit der man in Ruhe zusammen schnorcheln konnte.
Davon schienen aber andere Unternehmen Wind bekommen zu haben…denn plötzlich tummelten sich keine Delphine, sondern 7 Boote an diesem Platz. Sobald auf einem Boot die Rückenflosse eines Delphins gesichtet wurde, drehten alle andere Boote in die gleiche Richtung, und motorisierten Schlauchboote der Yachten versuchten, die Delphine einzukreisen …und das bei einem Seegang, der es in sich hatte.
Viele verrückte Touris sprangen mit ihrer Schnorchelausrüstung ins Wasser und berichteten anschließend stolz, daß sie unter Wasser eine Rückenflosse eines Delphins gesehen haben. Ich habe mich nicht ins Wasser begeben, sondern mir von Board aus diese unsägliche Treibjagd angesehen…dies hatte nichts mit meiner Vorstellung zu tun, in Ruhe zusammen mit den Tieren zu schnorcheln.
Der Tag fand durch tolle Schnorchelgänge an drei verschiedenen Plätzen einen mehr oder weniger versöhnlichen Abschluß.
Ein letztes Abendessen mit Freunden und ein gemütliche Zusammensitzen am Pool rundeten diesen alles in Allem sehr schönen Urlaub ab.
Fazit:
Nilkreuzfahrt und Kairo waren ein eindrucksvolles Erlebnis, die Organisation von Lidl-Reisen war perfekt, sowohl das Kreuzfahrtschiff als auch die Hotels in Kairo und Hurghada ließen keine Wünsche offen.
Was bleibt ist aber bleibt ist die Bitterkeit des auferlegten Zeitdrucks unter dem Gesichtspunkt, den Touris noch mehr Geld aus den Taschen zu ziehen. Beim nächsten Mal würde ich alle Touren selber buchen und meine eigene Zeiteinteilung machen…aber es gibt kein nächstes Mal. Ich hab alles gesehen, was ich sehen wollte; erlebt, was ich erleben wollte…aber Ägypten sieht mich nie wieder.
Dreckig, unhöflich, aufdringlich, kein Respekt vor der eigenen Kultur und denjenigen, die den Ägyptern das Geld zum Überleben ins Land bringen…das brauche ich nicht nochmal.