2022 – Donauradweg

Donau Radweg Passau – Wien (07.05. – 14.05.)

Inspiriert durch viele “Wunderschön”- und Youtube – Videos wollte ich diesen Trip auch unbedingt mal in Angriff nehmen….und das von 0 auf 100.

Bis dato habe ich mein E-Bike (Cube Cross One 500 von 2019) nur dazu benutzt, um damit in die Stadt zu fahren. Längere Touren…dafür habe ich mein Auto.

Eigentlich war für die diese Woche Urlaub ein Trip nach Krakau mit meiner (Ex-) Partnerin geplant. Aber es kommt immer anders, als man denkt. Und wie verarbeitet man eine Trennung am Besten? Man unternimmt etwas…auch wenn es alleine mega schwer fällt. Das gab mir aber die Gelegenheit, auch auszuprobieren, ob diese Art des Reisen / Urlaubs für mich überhaupt eine Alternative darstellen kann.

Und was muß ich sagen…ich bin auf den Geschmack gekommen

Tag 1 / 2 | Anfahrt  und Passau (07.05 – 08.05)

Mehr als unerwartet problemlos verlief die Anreise von Mainz nach Passau mit dem ICE. Für insgesamt 20€ (Bahncard 25 | Ticket 11€ zzgl. Platzreservierung und Fahrradmitnahme) dauerte es knapp 4 Stunden, ehe ich am Samstag Abend um 20:30 in Passau ankam. Vom Bahnhof bis zur Unterkunft Vilsmeier waren es dann noch 10 Minuten mit dem Rad. Die Pension war empfehlenswert: 44€ incl. Frühstück pro Nacht, sauber, freundlich, sehr gut gelegen…und das Bike konnte ich  in der Garage unterbringen.

Apropos Bike. Das Cube Cross hatte ich im August 2021 für 1050€ über Ebay-kleinanzeigen gekauft…und es hatte erst knappe 350km gefahren. Aufgepimpt hab ich mein Bike mit einem Gepäckträger (Rockbros, 25€) , einer Doppel-Gepäckträgertasche (M-Wave, 30€) und einer Fahrradrahmentasche (10€), in der sich optimal eine flache Powerbank verstauen läßt. Alles, plus einer kleinen Under Armour Sporttasche, die quer auf den Gepäckträgertaschen passte, war völlig ausreichend für die Tour.

Nach einem sehr guten Frühstück ging es am Sonntag morgen zu Fuß in die Innenstadt. In knapp 10 Minuten von der Pension war ich schon auf der Passauer Halbinsel, die durch das Flüsse-Dreieck gebildet wird. Nach meinem ersten Kaffee am Ufer der Inn bin ich fast 20km durch Passau gelaufen, habe mir alles angesehen: am Inn Ufer entlang bis zum Dreiflüsse-Eck, über die Prinzregent Luipoldbrücke hoch zur Veste Oberhaus, nach zwei Stunden Besichtigung wieder zurück zur Innenstadt, Dom St. Stephans, Dackelmuseum…alles unterbrochen durch kleine Kaffepausen.

Passau ist wirklich eine sehenswerte Stadt, hat mir sehr gut gefallen…aber gegen 20 Uhr war dann endgültig Schluß mit Laufen. Ab morgen wird nur noch Fahrrad gefahren….dachte ich.


P2660330
P2660337
P2660367
P2660368
P2660363
P2660369
P2660359
P2660356
P2660362
P2660355
P2660354
P2660353
P2660352
P2660348
P2660341
P2660339
P2660338
P2660336
P2660347
P2660350
P2660342
P2660329
P2660333
P2660328
P2660327
P2660326
IMG_20220508_154431
IMG_20220508_124922
IMG_20220508_103241
IMG_20220508_101547
IMG_20220507_153417
IMG_20220507_150141
IMG_20220507_154215
P2660330 P2660337 P2660367 P2660368 P2660363 P2660369 P2660359 P2660356 P2660362 P2660355 P2660354 P2660353 P2660352 P2660348 P2660341 P2660339 P2660338 P2660336 P2660347 P2660350 P2660342 P2660329 P2660333 P2660328 P2660327 P2660326 IMG_20220508_154431 IMG_20220508_124922 IMG_20220508_103241 IMG_20220508_101547 IMG_20220507_153417 IMG_20220507_150141 IMG_20220507_154215

Tag 3 | Passau -> Linz (mit Abstecher Schlögener Schlinge) | 87 km | Mo 09.05.22

Heute wurde es also ernst…meine erste lange Tour. Um 07:00 Uhr sehr gut gefrühstückt, um 08:30 Uhr ab aufs Rad. Vor der Tour habe ich viel im Internet recherchiert, viele Blogs gelesen…und fast alle haben empfohlen, bis Linz die rechte Seite der Donau zu fahren, da dort der Radweg besser ausgebaut ist und nicht parallel zu einer Bundesstraße führt. Gesagt, getan…

Schon nach ca. 5 km hat man die deutsch-österreichische Grenze erreicht.

40 km bei strahlendem Sonnenschein direkt an der Donau entlang bei gemütlichen 20km/h vor sich hinradeln…das entschleunigt, entspannt, bietet eine tolle Aussicht und lief völlig problemlos. Gegen 11 Uhr erreichte ich die Schlögener Schlinge…ein “Must Do” auf dieser Tour. Nach einer Kaffeepause direkt am Ufer (neben dem Riverresort) konnte ich dort mein Bike unterstellen und machte mich zu Fuß auf zum Aussichtspunkt “Schlögener Blick”…ein 45 minütiger Aufstieg, der es in sich hat. Aber der Ausblick entschädigt …WDR-“Wunderschön” hat nicht übertrieben. Einfach sagenhaft:

 

Nach zwei Stunden Schlögener Schlinge und einer weiteren Kaffeepause wurden die restlichen 47 km bis nach Linz angegangen. Der Donauradweg ist gut ausgeschildert, die Umgebung traumhaft…einfach problemlos zu bewältigen. Auch wenn ich noch nie solche Strecken gefahren bin, hatte ich nicht die geringsten Schwierigkeiten, so lange im Sattel zu sitzen. Auch die 15 Minuten durch den Regen nach der Schlögener Schlinge stellten keine Problem, eher eine willkommene Dusche bei der Hitze dar.

In Linz angekommen, führte mein Weg zum Hotel “Wilder Mann (61€ incl. Frühstück)” direkt durch die Innenstadt. Das Hotel war in Ordnung, bot für mein E-Bike einen abschließbaren Schuppen und die Möglichkeit zur Aufladung. Das Zimmer war sauber…mehr brauche ich nicht. Die Innenstadt war fußläufig zu erreichen…und um 17:30 Uhr saß ich in einem italienischen Eiscafé am Hauptplatz, direkt gegenüber der Dreifaltigkeitssäule.

Von Linz selber habe ich nicht viel gesehen, war auch gar nicht eingeplant. Mir hat es gereicht, einfach nur auf dem Hauptplatz zu sitzen, meinen Kaffee zu trinken, dem Treiben zuzusehen, den Tag Revue passieren zu lassen und das Jetzt zu genießen.


IMG_20220509_174719
P2660371
IMG_20220509_111211
IMG_20220509_121545
P2660370
P2660324
P2660387
P2660381
fbeautyoffrem
P2660378
P2660383
P2660379
P2660375
P2660373
P2660376
P2660377
IMG_20220509_174719 P2660371 IMG_20220509_111211 IMG_20220509_121545 P2660370 P2660324 P2660387 P2660381 fbeautyoffrem P2660378 P2660383 P2660379 P2660375 P2660373 P2660376 P2660377

Tag 4 | Linz -> Melk (mit Abstecher KZ Mauthausen) | 99 km | Di 10.05.22

07:00 Uhr aufstehen, sehr gutes Frühstück, 08:30 abfahrbereit.

Heute ging es links der Donau weiter…denn es stand der Besuch des Konzentrationslagers Mauthausen, dem größten KZ der Nationalsozialisten auf dem Gebiet Österreichs, auf dem Programm.

Knapp 20 km hinter Linz, nach einem mega steilen Anstieg auf den letzten 2 Kilometern, liegt die Gedenkstätte Mauthausen. Ich hatte im September ´21 Auschwitz mit einer gebuchten Führung besucht. Mauthausen ist kleiner als Auschwitz, aber ich fand es persönlich wesentlich beeindruckender. Vielleicht lag es daran, daß man über Auschwitz schon zu viele Dokus gesehen hat, während der Führung zu viele Infos bekam, die man kaum verarbeiten konnte, dort auch von einem Punkt zum anderen “getrieben” wurde…oder aber, weil ich in Mauthausen fast alleine war, in “Ruhe” durch die Anlage gehen und mir die Mahnmale und Räume ansehen konnte. Die Stille war bedrückend, in der “Dusche”, vor der “Genickschußecke” und dem “Ofen” zu stehen…das sind Eindrücke, die man niemandem richtig vermitteln kann.

Die “Todesstiege” und die “Fallschirmspingerwand” sind weitere Zeugen, die die Grausamkeit der Menschen belegen und einem die Tränen in die Augen treiben


P2660401
P2660397
P2660402
P2660395
P2660398
P2660400
IMG_20220510_115548
P2660394
P2660390
IMG_20220510_115216
P2660392
P2660393
IMG_20220510_114154
IMG_20220510_114107
IMG_20220510_113406
IMG_20220510_113511
IMG_20220510_114653
IMG_20220510_114834
IMG_20220510_113139
IMG_20220510_112657
IMG_20220510_113247
IMG_20220510_113350
IMG_20220510_113319
IMG_20220510_112125
IMG_20220510_111919
IMG_20220510_111816
IMG_20220510_105846
IMG_20220510_113445
IMG_20220510_110038
IMG_20220510_105719
IMG_20220510_114404
P2660401 P2660397 P2660402 P2660395 P2660398 P2660400 IMG_20220510_115548 P2660394 P2660390 IMG_20220510_115216 P2660392 P2660393 IMG_20220510_114154 IMG_20220510_114107 IMG_20220510_113406 IMG_20220510_113511 IMG_20220510_114653 IMG_20220510_114834 IMG_20220510_113139 IMG_20220510_112657 IMG_20220510_113247 IMG_20220510_113350 IMG_20220510_113319 IMG_20220510_112125 IMG_20220510_111919 IMG_20220510_111816 IMG_20220510_105846 IMG_20220510_113445 IMG_20220510_110038 IMG_20220510_105719 IMG_20220510_114404

Um 13 Uhr machte ich mich dann auf den Weg Richtung Melk. Im Gegensatz zur “landläufigen” Internetmeinung, daß man keine feste Tagesplanung haben und demzufolge auch nicht die Hotels im Voraus buchen sollte, stand mein Tagesziel fest. Hotel “Weisses Lamm” (46,60 incl. Frühstück) in Melk. Dieses “Der Weg ist das Ziel” – Ding ist überhaupt nicht meine Welt, mit diesem Lebensmotto kann ich absolut nichts anfangen. Melk war der Plan, Melk wurde um 18 Uhr erreicht.

Der Weg dorthin ist unspektakulär. Bis kurz vor Melk bin ich linksseitig der Donau gefahren, viele kleine Stops eingelegt, um die Füße in die Donau zu halten, oder, wie in Grein, an einem Bikertreff einen italienischen Kaffee zu trinken. Es gibt wunderschöne Bauten entlang der Strecke, aber keine spektakulären Abenteuer, keine atemberaubende Abfahrten zu bestehen…es ist einfach die Ruhe und das Genießen des Hier und Jetzt in dieser  wunderschönen Umgebung, was den Trip ausmacht.

Kurz vor Melk geht es dann über die Brücke auf die rechte Seite der Donau in die Stadt Melk. Meine Pension lag in der Innenstadt, direkt neben dem Stift Melk. Das Zimmer war riesig, sauber, ein Abstellraum mit Lademöglichkeit für mein Bike gab es auch.

Noch eine Bemerkung zur Ausrüstung…zwei Dinge waren Gold wert: Meine flache Powerbank, an der in der Rahmenfahrradtasche mein Handy angeschlossen war (habe ausschließlich mit Google Maps navigiert) und meine für 17€ bei AMZ gekaufte gepolsterte Radlerunterhose. Kein Scheuern, mein Hintern tat mir nicht weh…NULL PROBLEMO trotz 160 km Fahrt in zwei Tagen. Aber eins habe ich auch gelernt: Vergesse nie deine Sonnencreme…ich hab nach zwei Tagen ausgesehen wie ein gesottener Hummer.  Also raus aus dem Hotel, ab zu Aldi…Grundversorgung.

Gemütlich ein Kaffee in der “Innenstadt” trinken…und dann stand die Erstbesteigung des Stift Melk an. Ich habe die Anzahl der Stufen hoch zum Stift nicht gezählt…aber eigentlich wollte ich seit Nepal keine Stufen mehr steigen. Aber was soll´s. Der Garten des Stifts ist bei untergehender Sonne schon ein Erlebnis, genauso wie der Blick über die Stadt und auf die Donau.

Um 20:30 Feierabendkaffee…


Tag 5 | Melk -> Krems (mit Besuch Stift Melk) | 50 km | Mi 11.05.22

Nach einem sehr guten Frühstück stand der ganze Mittwoch Vormittag im Zeichen des Besuchs des Stiftes Melk. Fast drei Stunden bin ich durch das Stift gelaufen, hab mir Alles in Ruhe angesehen, Photos gemacht, wo man keine machen durfte (ich war fast immer alleine). Infos über das Stift gibt es genügend im Netz, die brauche ich hier nicht zu wiederholen. Aber es war beeindruckend und hat sich auf jeden Fall gelohnt.


IMG_20220510_144030
IMG_20220510_144020
P2660407
IMG_20220510_202041
P2660408
IMG_20220510_190708
P2660414
P2660403
P2660416
rbt
rbt
rbt
rbt
rbt
rbt
rbt
rbt
rbt
rbt
rbt
IMG_20220510_144030 IMG_20220510_144020 P2660407 IMG_20220510_202041 P2660408 IMG_20220510_190708 P2660414 P2660403 P2660416 rbt rbt rbt rbt rbt rbt rbt rbt rbt rbt rbt

Um 13 Uhr ging es dann in brütender Hitze, aber mit Sonnencreme, Richtung Krems.

Hier habe ich den einzigen Fehler während des Trips gemacht: Um 20€ zu sparen, habe ich einen Gasthof außerhalb Krems gebucht. Die Landpension Gschwantner in Langenfeld kostete zwar “nur” 46,10€, lag aber 8 km nördlich von Krems…und ich habe den Anstieg völlig unterschätzt. Auch mit dem E-Bike machte diese Strecke überhaupt keinen Spaß…zumal in dem Kaff absolut tote Hose war und ich ab 17:00 Uhr dort rumhing und nur auf den nächsten Morgen gewartet habe.

Um zur Pension zu kommen, mußte ich durch die Kremser Innenstadt…und habe zu meinem großen Leid konstatieren müssen, wie schön es dort gewesen wäre und wie viele Eiscafés es dort gab…


Tag 6 |  Krems -> Wien | 93 km | Do 12.05.22

Nach Absprache mit der Besitzerin der Landpension habe ich um 06:30 Uhr gefrühstückt, alle notwendigen Sachen hat sie mir in den Kühlschrank gepackt. Um 07:15 Uhr wurden die letzten 93 km nach Wien in Angriff genommen. Zuerst die 8km abwärts zurück nach Krems…und dort immer an der Donau entlang bis nach Wien.

Vorbei an riesigen, aber leider noch nicht blühenden Marillenfelder und an wunderschönen Burgen war die Fahrt nach Wien völlig entspannt. Auch die brütende Hitze tat der Entspannung und dem Spaß am Fahren keinen Abbruch.

Gegen 12:30 Uhr tauchten die ersten Ausläufer Wiens auf:

Um 13:30 kam ich dann nach 353 km in meinem Hotel “Suite Hotel 200m zum Prater” an. Das Hotel war abgerockt, veraltet…aber hatte Bad/Dusche/Küche, drei(!) Betten, ein 90er Jahre Fernsehen, Internet, welches nicht funktioniert. Fahrrad konnte ich auf dem Zimmer unterbringen…und es kostete nur  96€ (incl. 08/15 Frühstück) für zwei Nächte. Genial war die aber die Lage. Nur 5 Minuten bis zur Staßenbahn…und von dort aus 10 Minuten bis zum Schwedenplatz.

Um 15 Uhr machte ich mich auf in die Innenstadt. Da eine kleine Demo in der Stadt war, wurden die Trams umgeleitet. Ich bin einfach “irgendwo” ausgestiegen, denn ziel- aber nicht planlos in einer Stadt rumlaufen, staunen und Kaffee trinken…das ist meine Welt.

Den ersten Kaffee in Wien habe ich dann auf dem Platz direkt vor der Karlskirche zu mir genommen…kein schlechter Platz, um Wien zu begrüßen.

Von dort aus ging es dann Richtung Stephansdom. Wie in Rom, Venedig oder auch Krakau nehme ich jede kleine Gasse mit, nehme mir meine Zeit, die Umgebung aufzusaugen.

Wien strahlt eine Ruhe, ein Flair aus, wie ich es noch in keiner Stadt erlebt habe…aber um alles zu besichtigen und auch zu würdigen, braucht man wahrscheinlich Jahre. Ich hab mir den Dom angesehen, bin von einer Sehenswürdigkeit und von einem Platz zum anderen gelaufen… habe mich treiben lassen. Der Vorteil war, daß ich an einem Wochentag nachmittags in der Innenstadt war…sie war keineswegs überlaufen, fast leer.

Den Abend habe ich bei einem Kaffee im Eissalon am Schwedenplatz ausklingen lassen.


IMG_20220512_135039
P2660497
P2660518
P2660517
P2660514
P2660515
P2660519
IMG_20220512_162603
fbeautyoffrem
IMG_20220512_171019
P2660512
P2660511
P2660510
P2660503
P2660501
P2660499
P2660493
P2660492
P2660491
P2660485
P2660484
P2660481
P2660480
P2660479
P2660473
P2660478
IMG_20220512_194529
IMG_20220512_192822
IMG_20220512_171422
IMG_20220512_135039 P2660497 P2660518 P2660517 P2660514 P2660515 P2660519 IMG_20220512_162603 fbeautyoffrem IMG_20220512_171019 P2660512 P2660511 P2660510 P2660503 P2660501 P2660499 P2660493 P2660492 P2660491 P2660485 P2660484 P2660481 P2660480 P2660479 P2660473 P2660478 IMG_20220512_194529 IMG_20220512_192822 IMG_20220512_171422

Tag 7 |   Wien – Die lebenswerteste Stadt der Welt | Fr 13.05.22

Der gestrige Abend im Hotel…zum Vergessen. Fernseher uralt, “Schnee von gestern”, im wahrsten Sinne des Wortes, Küche runtergekommen, Betten naja. Internet ein Albtraum, Frühstück kontinental einfach. Hier meine Bewertung bei Booking.com:

10 min zu Fuß vom Hotel lag mein erstes Ziel für die heutige Wien-Druckbetankung: das Hundertwasserhaus. 08:30, nach einem erbämlich kargen und billigen Frühstück, machte ich mich auf den Weg. Und wie bei allen wunderschönen Sehenswürdigkeiten in Wien…staunen, wirken lassen, Photos machen.

Um 9:30 ab in die Straßenbahn, am Schwedenplatz umsteigen, 10:00 Uhr Schloß Schönbrunn. Ich habe mir das Schloß nur von außen angesehen, bin durch den frei zugänglichen Teil des Gartens gelaufen, habe den “Berg” zum Café Gloriette bestiegen, den unglaublichen Ausblick genossen…und hatte zu dem Zeitpunkt schon meine 10 000 Schritte absolviert.

12:00 Uhr mit der Tram zurück  zum Schwedenplatz…und dann den ganzen Tag treiben lassen. 30 000 Schritte, 21 km durch Wien “flanieren”, die 343 Stufen im Südturm des Stephansdoms erklommen, mehrere Kaffee getrunken…Wien ist unglaublich, die Eindrücke, die auf einen einprasseln, nicht zu beschreiben.

Um 17 Uhr habe ich dann “Time Travel | A magical Vienna History Tour” gegönnt, eine 50 minütige Multimediashow durch die Geschichte Wiens, die ihr Geld wert war.

Verzichten mußte ich leider auf die Kaffeehauskultur und das Schnitzel essen…es war Freitag, die Stadt wurde richtig voll. Sowohl bei “der  K. u. K. Hofzuckerbäckerei Demel” als auch beim “Figlmüller” und anderen berühmten Lokalitäten standen die Leute Schlange…ein Grund mehr, nochmal zurückzukommen.

Gegen 22 Uhr war dann endgültig Feierabend, erledigt vom Laufen und den Eindrücken.


Tag 8 |   Wien – Mainz | Sa 14.05.22

Das Frühstück war morgens um 7:30 noch armseliger als am Vortag…weder Wurst noch Käse waren vorhanden. Ich hab das Beste draus gemacht, hatte mich in weiser Voraussicht am Vorabend bei Aldi eingedeckt. Also ab aufs Zimmer, Reste gefrühstückt, Kaffee für die Rückfahrt vorbereitet…und um 08:45 ging es dann mit dem Bike Richtung Hauptbahnhof.

Zwar ging mein Zug Wien – München -Monnem – Mainz erst um 10:30 und der HBF war mit dem Bike nur 20 min entfernt, aber ich wollte die Fahrt dorthin einfach genießen. Wie es der Zufall wollte, kam ich noch am Schloß Belverde vorbei. Runter vom Bike, 30 Minuten “besichtigen”, Photos gemacht…ab zum Bahnhof. 09:45 Ankunft am Bahnhof…und ab da ging nichts mehr.

Diese Rückfahrt war kein Glanztag in der Geschichte der Bahn…Verspätungen, Zugausfälle, Anschlüsse verpaßt. Über seltsame Umwege war ich um 21:30 Uhr endlich in Mainz (statt, wie vorgesehen, um 19:18 Uhr), um 22:00 zuhause.

Fazit

Meine erste Bike-Tour…und das gleich über 350 km, 4 Tage bis zu einer der schönsten Städte der Welt. Diese Tour war dazu gedacht, auszuprobieren, ob diese Art des Reisens etwas für mich ist. Mein Bike fuhr perfekt, ich hatte weder zuviel noch zuwenig Gepäck dabei, die Route war traumhaft, die Eindrücke unvergesslich. Dieses entschleunigte Reisen ist genau meine Welt…ich werde es wieder machen.

Und Wien??? Wien wird mich wiedersehen…nicht nur einmal