2022 – Tom Jones

Domplatz Fulda | 20.07.2022

150 km, 3 Tage Erholungstrip mit dem E-Bike über Aschaffenburg und Steinau nach Fulda.

Am 20.07., Mittwochabend…ein absoluter Höhepunkt in meiner Konzert- “Karriere”. Tom Jones auf dem Domplatz von Fulda….eine traumhafte Kulisse für den Tiger.

Um Punkt 20 Uhr betrat er die Bühne…und intonierte mit seiner einzigartigen Stimme, sehr viel Emotion, aber immer mit einem leichten Lächeln “I´m growing old”. Schon beim zweiten Lied “It´s not unuasual” hielt es keinen mehr auf den Sitzen. 1 Stunde 45 Minuten Konzert ohne Pause, trotz starker Rückschmerzen….82 Jahre und noch immer eine unfassbar gute Stimme. Danke, Tom Jones, dass du mir die Möglichkeit gegeben hast, dich mal live zu sehen.

Mein persönlicher Song-Favorit war ein Stück aus seiner neuesten “LP” : “I won´t crumble with you if you fall”


Osthessen-News vom 21.07.22

Ein alter Herr, ganz wunderbar: Tom Jones verzaubert den Domplatz

21.07.22 – Wie es Tom Jones heute wohl geht? Zumindest war das Domplatzkonzert am Mittwoch für den 82-jährigen britischen Entertainer und Sänger ein einziger Kraftakt. Erstens war es abends immer noch ganz schön warm auf der Bühne. Zweitens hatte er morgens eine Art Hexenschuss erlitten, musste sich spritzen lassen und verbrachte die meiste Zeit des Auftritts notgedrungen auf einem Barhocker. Klingt unspektakulär, doch das Gegenteil war der Fall.

Tom Jones braucht schon lange nicht mehr den Glamour-Auftritt à la Las Vegas. Vorbei die Zeiten der hautengen Hosen und tief aufgeknöpften Hemden. Aber dieser Bariton ist immer noch so breitbrüstig und diese Bühnenausstrahlung so raumeinnehmend, dass wir – das Publikum – seine “Zipperlein” glatt vergessen und er – Tom Jones – diese zumindest gut überspielen kann. Oder aber der Applaus und die Interaktion mit den Zuschauern sind schlicht und ergreifend eine gute Medizin für ihn.

Über 55 Jahre ist Tom “The Tiger” Jones schon im Geschäft, er hat über 100 Millionen Tonträger verkauft, Dutzende Singles in den Charts gelandet und wurde dafür von der Queen sogar in den Adelsstand erhoben. Seinen damals 80. Geburtstag wollte Sir Tom bereits 2020 groß auf der Bühne feiern – was coronabedingt zwei Open-Air-Sommer lang verschoben werden musste. Nun holt er das Fest mit vier Konzerten in Deutschland nach. Fulda machte den Auftakt.

Bis auf den James-Bond-Song “Thunderball” und den Party-Kracher “Mama told me not to come” holte Tom Jones sämtliche seiner Big Hits aus dem Repertoire-Koffer, und das Publikum, das den Altersdurchschnitt der Domplatzkonzerte ganz schön weit nach oben getrieben haben dürfte, hielt es bei Nummern wie “Sexbomb”, “Delilah” oder dem Prince-Cover “Kiss” nicht mehr auf den Stühlen.

Geschickt mischt Tom Jones dabei die alten Klassiker mit Stücken von seinem aktuellen Album “Surrounded by Time”, das 2021 prompt die Spitze der britischen Album-Charts eroberte. Dass Tom Jones auf seine alten Tage nochmal ein solch spätes Meisterwerk voller Anmut und Tiefe abliefern würde, hätten ihm wohl die Wenigsten zugetraut.

Tom Jones hat das Glück, eine erstklassige fünfköpfige Band um sich zu haben, die dem Konzert über weite Strecken einen ziemlich rotzigen Blues-Rock-Anstrich gibt. Am meisten aber glänzt er bei den hymnenhaften, balladesken Nummern, wie etwa bei “I’m growing old” oder “Not dark yet” aus der Feder von Bob Dylan. Da taucht er so sehr ein in die Musik, dass es eine Freude ist, ihm dabei auf der riesigen Videoleinwand, die geschmackvoll in Szene gesetzt wird, zuzuschauen.

Nach eindreiviertel Stunden auf seinem Barhocker, in denen er immer wieder launig und mit einem verschmitzten Lausbuben-Funkeln in den Augen mit dem Publikum scherzte, konnte Tom Jones schließlich nicht mehr. Gequält von Rückenschmerzen, aber erhobenen Hauptes schleppte er sich nach der Verbeugung von der Bühne. Ein letztes liebevolles Winken, und das war’s.

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